„Alles nur Spaß!“
Nach einer unerwartet ruhigen Nacht war am Morgen kaum noch etwas von der Eskalation zu spüren. Tag 13 – unter dem Motto „Alles nur Spaß!“ alias „Seilschaft“ startete für die Mädels laut Tagesplan um 6 Uhr mit Frühsport, um nach dem Frühstück gegen 8 Uhr mit Zirkeltraining weiterzumachen. Die Jungs sollten währenddessen Schlafen und um 12 Uhr von den Mädchen mit Frühstück am Bett geweckt werden. Der eigens von den männlichen Teilnehmern in einer Nacht- und Nebelaktion kreativ umgesetzte Tagesplan für Mädchen und Jungen war mit weiteren Vorstellungen dieser Art gespickt und am frühen Morgen mit noch leicht verschlafenem Blick staunte der ein oder andere Teilnehmer nicht schlecht, was er dort las.
Zwar war auf der Rückseite der richtige Tagesplan notiert, doch alle hatten ihre Freude mit dem getrennten Programm, sodass der Spaß-Plan den gesamten Tag über hängen blieb. Nach einem leckeren Frühstück, zu dem sich die Jungs gnädigerweise aus den Betten erhoben hatten, bot der Vormittag freie Zeit für Gespräche, Spiel und Spaß auf dem Hof, da es am Nachmittag zu unserem dritten Tagesausflug gehen sollten. Nach dem Besuch der Eisriesenwelten und einer Wanderung ging es heute Raften. Nach einem stärkenden Mittagssnack starteten wir mit einem Reisebus zum Raftingcenter Taxenbach. Bewaffnet mit Badeklamotten, Neoprenanzug, Wasserschuhen, Helm und Paddel begann die wilde Reise auf der Salzach. Mit einer großen Portion Motivation und Neugierde im Gepäck stürzten sich unsere drei Gifpelstürmer-Boote in die Fluten. Schlachtrufe, Befehle und lautes Lachen waren permanent zu vernehmen. Monsterwellen, Stromschnellen und Slalomfahrten wurden unter begeisterndem Jubel genommen und natürlich überlebten alle dieses spektakuläre Abenteuer – mit wirklich nur geringen Verlusten… Ausgepowert, mit deutlich stärkerem Bizeps als zuvor und einem Bärenhunger traten wir den Heimweg an und begrüßten unseren Küchenchef Frank, der bereits dafür gesorgt hatte, dass der Hunger mit einem warmen Abendessen gestillt werden konnte.
Am Abend sollte es jedoch nach so viel Action noch einmal ruhiger werden. Mit einer Spezial-Bibelarbeit zum offiziellen Thema „Seilschaft“ oder „Jüngerschaft“ durften die Teilnehmer in der gemütlich dekorierten Scheune Platz nehmen und dem Gipfelsturm des Petrus lauschen. Petrus – der vorwitzige Jünger mit großer Klappe und ganz viel Herz – dessen Leben von Höhen und Tiefen geprägt war und der eine Menge mit Jesus erlebt hat. Petrus – der Fels, auf dem gebaut wurde, der aber auch scheiterte und Jesus verraten hat. All diese Dinge gehörten zu seinem Leben und auch wir durften uns an vier Stationen mit unserem Leben, mit unserem Gipfelsturm beschäftigen. Da gab es die Möglichkeit sich ganz bewusst bei Jesus festzumachen, die Verbindung einzugehen und ein persönliches Zeichen zu setzen, sich vor Augen zu führen, was im eigenen Glauben gerade gut läuft und woran noch gearbeitet werden könnte, die Tischgemeinschaft mit anderen beim Abendmahl zu genießen und einfach nur Gast zu sein, oder sich zu überlegen, welche Dinge im
Alltag mögliche Verratsituationen sind, in denen wir Jesus leugnen oder uns die Rückendeckung fehlt. Untermauert von leiser Musik und Kerzenschein durfte sich jeder die Zeit nehmen, die er brauchte. Zuletzt jedoch fiel der gemeinsame Blick auf das Kreuz, an welchem der Name jedes einzelnen von uns auf einem Herz zu lesen war. Unsere Namen sind längst bei Jesus eingraviert und er wartet nur darauf, uns seine Liebe in vollem Umfang zeigen zu dürfen.
Mit einem sehr persönlichen Abendabschluss und unserem gemeinsamen Segenskreis endete ein sehr schöner und von Abenteuern geprägter Tag. Naja, fast. Denn bevor die Nachtruhe eintrat, hieß es Abschied nehmen. Eine Teilnehmerin musste leider heute schon verabschiedet werden. Nach einer Knuddelrunde und einem winkenden Balkon voller Menschen konnte der verdiente Schlaf langsam eintreten.
# Isa
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